Kristall-Marathon 500 m unter der Erde war ein Erlebnis!

Ihre Lauf-Leidenschaft garnierten dreißig Läufer von FunVorRun Witten (FvR) am letzten Februar-Wochenende mit einem Volkslauf der Extra-Klasse: im thüringischen Bad Salzungen lockte der 16. Kristall-Marathon – 500 m unter der Erde.

Im Erlebnis-Bergwerk Merkers, wo fast hundert Jahre lang das Salz im Kali-Gestein der Rhön abgebaut wurde, veranstaltet der Triathlonverein Barchfeld einmal jährlich eine große Laufveranstaltung mit über 700 Startern. FvR war durch Andreas Giersberg, der im letzten Jahr den Kristall-Marathon über 42,195 km erfolgreich gefinisht hatte, auf die Veranstaltung aufmerksam geworden.
Das heutige Besucher-Bergwerk mit kilometerlangen straßenähnlichen Stollen und einer riesigen 22 m breiten, 17 Meter hohen und 250 m langen Halle, diente noch bis 1993 als Lager für bis zu 50.000 Tonnen Rohsalz. Inmitten der Halle steht auch der größte untertägig eingesetzte Schaufelradbagger der Welt.

Die Anmeldung für die insgesamt 750 Startplätze für einen 10 km-Lauf, Halbmarathon und Marathon hatte der Veranstalter bereits am 1. Oktober letzten Jahres geöffnet – und vier Tage später wieder geschlossen: ausgebucht. Dreißig Plätze hatte FvR gebucht.

So ging es am 24. Februar, dem Samstag vor dem Kristall-Marathon, per Pkw nach Thüringen, wo die Gruppe in einem schönen Hotel ihre Zimmer bezog. Da außer dem außergewöhnlichen Unter-Tage-Lauf auch die Wartburg bei Eisenach zu einer Besichtigung einlud, führte der Weg am Nachmittag nach Eisenach, um sich die Burg und zeitweilige Wirkstätte von Martin Luther anzuschauen.

Ein gemeinsames Abendessen in einem italienischen Restaurant in Bad Salzungen rundete den Tag ab.

Groß war am nächsten Morgen die Vorfreude und Nervosität – selbst erfahrene Läufer waren noch nie so tief unter der Erde bei einem Volkslauf gestartet! Nach kurzer Anreise waren das Besucherbergwerk erreicht, schnell ein Parkplatz gefunden und die Startnummer abgeholt.

Spektakulär das letzte Stück bis zum Startplatz, das mit einer Seilfahrt in einem Förderkorb bei absoluter Dunkelheit 500 m in die Tiefe begann. Sie dauerte 94 Sekunden – auch ein Erlebnis der besonderen Art. Tief in der Erde übernahmen Lkws den Weitertransport bis zur großen Halle, in der übrigens auch immer wieder Konzerte bekannter Solisten und Bands stattfinden.

Die Bedingungen vor Ort: trockene Luft bei 20 Grad Raumtemperatur, kein Regen. Gelaufen werden sollte von der Halle aus in Runden von jeweils 3,3 km, die es aber in sich hatten: über dunkle Wege mit ständigen Steigungen und Gefällstrecken. Zur vorgeschriebenen Ausrüstung gehörten auch ein Helm und eine Lampe. Nach genau 9,9 km hatten die Läufer so auch 165 Höhenmeter in den Beinen. Vor dem Start lief eine tolle Lasershow in der großen Halle ab und auch das bekannte Steigerlied erklang, dann gehörte die Strecke den rund 250 Teilnehmern über 10 km.

Im Ziel hatte Manni Lohmann die Nase bei den FvR-lern vorn: mit 59:24 min. blieb er unter einer Stunde und konnte sich im Ziel zudem über den 1. Platz in der M65 freuen. Ihm folgten Roland Pill, Katja Buchholz und Kerstin Veit (1:08 Std.), Matthias Dix (3. M65), Uwe Thelke und Petra Ortwein (alle 1:09), Thomas Hoeper (1:11), Gundra Stückrath und Spiros Koutsagias (beide 1:16) sowie Nicole Hähnel, Andrea Mader, Eva Poell, Anke Retzlik, Anke Schnabel (2. W60), Rebecca Schreiber und Uwe Schäfer (alle 1:17). Zwei Minuten später finishten Gabi Steinbrecher als Dritte der W60 in 1:19 Std. sowie Katharina Raabe und Jörg Redda in der gleichen Minute. Die erfolgreichen Ergebnisse der 10er rundeten Heike Brasse, Brigitte Meinshausen (1. W65) und Andrea Gelfarth in 1:21 Std. sowie Sunita Saxena und Stephanie Hoffmann in 1:26 Std. ab. Nicht ganz fit, ließen es sich Marion Kell, Andrea Koutsagias, Heike Lohmann und Francesca Stöter aber nicht nehmen, zumindest eine oder zwei Runden mitzulaufen.

Nicht nur drei Runden, sondern gleich sieben nahm Stefan Cohaupt für einen verlängerten Halbmarathon von 23,1 km und somit 385 Höhenmeter unter seine Füße. Im Feld der 235 Teilnehmer wurde er in starken 2:02:04 Std. Fünfter der M40 unter 25 Startern. Herzlichen Glückwunsch allen FvR-lern!

Einhelliges Urteil: das war nicht das letzte Mal, dass FunVorRun an diesem Lauf teilgenommen hat.

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FunVorRun Witten
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