Der Mauerlauf in Berlin stand für den 12. September als Jahreshöhepunkt für Andreas Giersberg auf dem Plan. Für den Ultraläufer von FunVorRun keine Premiere – bereits zum vierten Mal stand er am Start und finishte alle bisherigen Ultraläufe unter 24 Stunden. Anke Retzlik dagegen hatte der Weg zum Hörnerlauf ins Allgäu geführt. Es galt, 18,3 km lang 1.111 Höhenmeter bis auf eine Höhe von
1.663 m zu stemmen.
Seit 2011 erinnert der Lauf an die Opfer der früheren Grenze, die Deutschland zwischen 1961 und 1989 teilte. Die Streckenführung orientiert sich an dem ehemaligen Grenzstreifen der Berliner Mauer auf einer großen 100 Meilen bzw. 161 Kilometer langen Runde.
Ein herrlicher Moment dann, als um 6 Uhr der Startschuss fiel und die Läufer in die aufgehenden Sonne Richtung Regierungsviertel und Brandenburger Tor liefen.
24 Stunden später wollte der Bochumer auch dieses Mal wieder im Ziel sein, aber der Wahnsinnslauf verlief dann doch anders als geplant: „Bis Kilometer 70 war alles im grünen Bereich, doch ab da zogen sich die Kilometer, die Beine wurden schwerer und auch meine Motivation sank zusehends. Bei Kilometer 95 bekam ich dann Krämpfe in Wade und Oberschenkel. Ich bin dann langsam weiter zum nächsten Verpflegungspunkt an der Kilometermarke 100 gelaufen, habe dort eine lange Pause eingelegt und mich gut gestärkt. Doch schon wenige Meter, nachdem ich meinen Lauf fortgesetzt hatte, setzten die Krämpfe wieder ein und ich bekam auch noch Schüttelfrost. Das war der Punkt, wo ich mein Rennen aufgeben und meinen Transponder schweren Herzens abgeben musste.“ Das Fazit von Andreas: „Unter Ultraläufern fangen 100 Meilen gemeinhinerst bei 100 km an, da war für mich aber leider heute schon Schluss. Manchmal läuft es besser und manchmal schlechter.“
„Ein Brett war das“, brachte Anke Retzlik ihren Traillauf in Sonthofen auf den Punkt. Nach 18,3 km inklusive 1.111 Höhenmetern lief die FunVorRun-lerin als 8. W55 in 3:33 Std. ins Ziel.