Marathon im Salzbergwerk tief unter der Erde

Die Laufkollegen unkten schon, Andreas Giersberg hätte Angst vor Regen, als er von seinem geplanten Start bei einem Lauf 500 m unter Tage erzählte. Sein Ziel: das größte Salzbergwerk weltweit in der Krayenberggemeinde in Thüringen.

Spannend wurde es für die Teilnehmer gleich nach Abholung der Startunterlagen: im offenen Fahrkorb ging es erstmal 500 m in die Tiefe. „Die Fahrt war schon ein Erlebnis“, so der Ultraläufer von FunVorRun. Unten angekommen, hieß es, in kleine Pritschenwagen umsteigen, um nochmal 10 Minuten in schneller Fahrt durch Tunnel und Flöze zu fahren und nach einem kurzen Fußweg das ehemalige Salzlager zu erreichen. Die Läufer kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus, als sich eine große Halle vor ihnen auftat. Sogar Konzerte sollen dort stattfinden. An diesem Tag bildete die Halle den Start- und Zielbereich.
Kommt auch nicht oft vor: Für alle Läufer galt eine Helm- und Lampenpflicht und weil es unter Tage für gewöhnlich muckelig warm ist, packte der FunVorRun-ler trotz Schnee und eisigen Temperaturen „über Tage“ T- Shirt und kurze Hose ein. Bei 20 Grad und trockener Luft herrschten ideale Laufbedingungen.

Steigerlied schickte die Teilnehmer auf die Strecke

Nach einer Lasershow und dem Steigerlied gingen die 10 km-Läufer auf die Strecke, gefolgt von Halbmarathon und Marathon. Der Untergrund wechselte zwischen hartem Gestein und fester Salzschicht, war aber trotz einigen Unebenheiten immer gut zu laufen. Die etwas über 3 km lange Runde, die der FunVorRun-ler für seinen Marathon 13 mal bewältigen musste, führte durch kleine Flöze und über größere Transportwege. Langweilig wurde es aber nie: Alte Lokomotiven, Vörderbänder, verlassene Stollen und Berge von salzigem Gestein zeugen heute noch von dem 100 jährigen Salzabbau. „Ich hatte immer einen leicht salzigen Geschmack auf den Lippen“, erinnerte sich der Bochumer nach dem Lauf.

Nach unzähligen Fotostopps blieb die Uhr für Andreas Giersberg nach 4:35:54 Std. stehen. Mit dieser Zeit belegte er Platz 126 gesamt und Platz 11 in seiner Altersklasse M55. „Viel schneller hätte ich auch nicht laufen können, die 750 Höhenmeter und die wellige Strecke haben die Teilnehmer schon sehr gefordert. Meinen Salzbedarf für die nächsten Frühstückseier habe ich nebenbei auch gedeckt“, so der FunVorRun-ler im Ziel.

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FunVorRun Witten
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