Als Lauf-highlight stand für den Langstreckenläufer Andreas Giersberg von FunVorRun Witten in diesem Jahr der Mauerlauf über 100 Meilen um Berlin auf dem Plan. Der Lauf fand genau 61 Jahre nach dem Bau der Mauer am 13.08.1961 statt. Vier Tage vorher beteiligte sich der Bochumer noch an einem Spenden-Marathonlauf.
Wenige Tage vor der Abfahrt nach Berlin hatte den Ultraläufer die Einladung von dem bekannten (Lauf-)Pater Tobias zu einem Spendenlauf in Magdeburg erreicht. Da Mageburg ja auf dem Weg lag, sagte Andreas Giersberg kurzerhand zu. „Meine Bedenken kamen erst später, ob das wirklich so schlau war, kurz vor dem Ultralauf in Berlin noch einen Marathon zu absolvieren.“
Letztendlich stand der FunVorRun-Läufer pünktlich in Magdeburg am Start. Pater Tobias sammelte mit dem Marathon Spenden für den Neubau des Prämonstratenser-Klosters in Magdeburg. In der Rückbetrachtung erwiesen sich die 42,195 km im Laufschritt als ein sehr schöner und kurzweiliger Marathon durch die Elbauen bis Schönebeck und zurück entlang der alten Elbarme auf dem Deich mit schönem Blick auf Magdeburg….
Im Ziel angekommen, übergab der Ministerpräsident des Landes Sachsen-Anhalt Reiner Haseloff einen Förder-Scheck für den Kosterneubau. Eine Führung durch die Kirche St. Petri und die Besichtigung des Klosterneubaus rundeten den Tag ab.
161 über die ehemalige Deutsch/Deutsche Grenze
Vier Tage später war es dann so weit: Andreas Giersberg startete in Berlin beim 10. Mauerlauf über 161 km einmal um das ehemalige West-Berlin. Seit 2011 erinnert der Mauerweglauf an die Opfer der früheren Grenze, die Deutschland zwischen 1961 und 1989 teilte. Für den FunVorRun-Läufer war es schon die dritte Teilnahme an dem Lauf der deutschen Geschichte.
Der Weg führte fast die gesamte Strecke über die alten Patrouillenwege der Grenzsoldaten entlang der Berliner Mauer. Da auf den Tag genau am 13.08.1961 mit dem Bau der Mauer begonnen wurde, lagen an vielen Mahnmalen der Maueropfer Kränze. Das war schon sehr beeindruckend und bedrückend, sagte Giersberg nach seinem Lauf. Die angekündigten sommerlichen Temperaturen steigerten schon im Vorfeld den Respekt vor dem Vorhaben. Zwar blieb der Himmel zunächst bedeckt, das Thermometer kletterte dennoch schnell in den Bereich um die 30 Grad und das schwüle Wetter war eine zusätzliche Herausforderung für alle Beteiligten. Erst in der Nacht sorgten einige kurze Schauer für Abkühlung auf Teilen der Strecke.
„Auf den 160 km hatte ich einige Höhen und Tiefen, aber zum Schluss bin ich doch zufrieden im Ziel angekommen. Das konnte auch ein plötzlicher kurzer Starkregen, der aber einige wunde Stellen hinterließ, nicht verhindern.“
Nach 23:28:08 Stunden überquerte Andreas Giersberg schließlich in der Morgendämmerung die Ziellinie und blieb damit zum dritten Mal unter 24 Stunden. In der Ergebnisliste gehörte ihm der 118. Gesamtplatz und Platz 17. in seiner Altersklasse M55. Von 425 Startern liefen 296 Läufer*innen über die Ziellinie.